Nachdem mir heute folgendes Bild gelang ...
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Weiblicher Wanderfalke an der Busdorfkirche zu Paderborn. |
... muss ich erst einmal über Falken in und um Paderborn schreiben.
Wir haben in Paderborn etliche Kirchen und dem entsprechend auch Kirchtürme. Es gibt 2 Hauptgruppen oder -familien von Falken, die dort brüten würden. Wenn entsprechende Möglichkeiten bestehen.
Okay - die Möglichkeiten, da besteht noch Luft nach oben, soll heißen, da könnte man noch mehr machen, aber ...
Aber ??
Heute sprach ich in einem Kiosk mit 2 anderen Kunden über Falken. Die eine Kundin sagte als Erstes, dass Falken Tauben reißen und hohen Schaden bei Taubenzüchtern verursachen. Der andere Kunde sagte dann, das wäre ja die Natur der Tiere. Tauben gehören nun einmal zur Lieblingsspeise der Falken.
Beide haben Recht - aber auch nicht.
Bei Wanderfalken stehen kleine bis mittelgroße Vögel auf der Speisekarte. Das können je nach Gebiet Tauben, Stare, Raben oder Krähen oder auch Möwen oder Lummen sein. Aber in der Stadt gehören Brief-, Stadt oder Felsentauben zur Hauptnahrung.
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Die Übergabe der Beute an das Falken-Weibchen um einen Bruchteil einer Sekunde verpasst - ganz links Weibchen, rechts Männchen abdrehend, die kleinen weißen Flecken sind Brustfedern der Taube. |
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Wanderfalken-Weibchen fliegt mit der erbeutenden Taube davon. |
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Hier erkennt man deutlich die erbeutende Taube. Bei genauen Hinschauen erkennt man über dem grüne Rind eine gelbe Markierung, die bedeutet, dass sich die Taube definitiv in einem Wettbewerb befand. |
Würden wir uns nicht in einer mittleren Großstadt befinden, sondern irgendwo auf dem Land, wäre es keine Brieftaube sondern vielleicht eine Krähe oder Amsel oder oder oder. Aber wir befinden uns in Paderborn und da gibt es nun mal sehr viele Stadt- oder Felsentauben. Also jagt der Wanderfalke entsprechend des Angebotes Tauben. Dass es hier eine Wettbewerbstaube ist, ist nun mal Pech - Natur - Tragödie für den Züchter. Denn eine Wettbewerbstaube kann schnell mehrere zigtausend Euros kosten.
Kommen wir zur nächsten (der Anzahl her größeren) Familie von hier in Paderborn beheimateten Falkenart - den Turmfalken.
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Männlicher Turmfalke |
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Männlicher Turmfalke |
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Männlicher Turmfalke |
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Weiblicher Turmfalke |
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(Müsste ein) Weiblicher Turmfalke |
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Männlicher Trumfalke |
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Weiblicher Turmfalke in einer Bruthöhle |
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Weiblicher Turmfalke in einer Bruthöhle |
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Weiblicher Turmfalke in einer Bruthöhle |
Anhand der Bilder sieht man, dass es sehr viele Turmfalken hier in Paderborn gibt. Man sieht sie nur nicht immer. Das liegt zu einem daran, dass die Falken eher auf dem Land nach Mäusen oder Hamster jagen, weniger in der Stadt nach Singvögel. Aber - sollte es die Situation erfordern, jagen die Turmfalken auch zwischen den Häusern nach Spatzen, was ich selber beobachten konnte.
Zu den seltensten Vertretern der Falken gehören hier im Kreis Paderborn die Baumfalken. Die Baumfalken sind in Deutschland mit rund 2.700 bis 3.000 Brutpaaren, Turmfalken sehr stark mit ca. 42.000 bis 68.000 Brutpaare und der Wanderfalke mit ca. 1.000 Brutpaare (geschätzt) vertreten.
Baumfalken jagen normalerweise NICHT in Städten oder Dörfern, eher in der freien Gewässer- oder Moorlandschaften.
Einen Baumfalken konnte ich im Jahr 2017 durch Zufall ablichten. Experten vermuten, dass der Baumfalke (männlich) auf dem Durchzug war in Richtung neuer Brutgebiete und sich ein wenig ausruhte.